Drei-Millionen-Budget zur Stärkung von medizinischen Innovationen auf dem Markt

MATMED-EU-Projekt mit CeNTech und Netzwerk Gesundheitswirtschaft Münsterland e.V.

Innovative Materialien im Medizinsektor können sich nur schwer durchsetzen. Aufgrund zahlreicher Hürden werden selbst Neuerungen mit hohem Potenzial nicht oder nur langsam vom Markt angenommen. Doch daran lässt sich mit einem Budget von zirka drei Millionen Euro arbeiten. Erstmals nach dem Kick-off Mitte März in Manchester sind wir -die Akteure des Interreg-Projekts MATMED- im westfälischen Münster zusammengekommen, um über wesentliche Eckpunkte des Vorhabens zu sprechen. Wir drängen mit finanzieller Unterstützung der EU auf wesentlich bessere Voraussetzungen für marktreife Entwicklungen.

Das heißt auch, betont der wissenschaftliche CeNTech-Leiter Winter, „dass kleine und mittlere Firmen ihre Wettbewerbsfähigkeit stärker entfalten können – zum Beispiel im 3D-Druck, bei nanotechnischen Beschichtungen oder bioabbaubaren Polymeren.“ Die Geschäftsführerin des Netzwerks, Monique Bruns, ergänzt: „Eine Vernetzung mit regionalen Einrichtungen, etwa zur Analyse von Nanomaterialien, bei Fragen zur Zulassung von medizinischen Produkten oder zum Zugang zu medizinischen Forschungseinrichtungen im Münsterland überhaupt, ist ausbaufähig.“

Bei MATMED (MATerials in MEDizin) handelt es sich um ein so genanntes Interreg-Projekt, das die EU im Zuge ihrer Struktur- und Investitionspolitik mit einer Laufzeit von drei Jahren fördert. Während die Partner 1,2 Millionen Euro Eigenmittel einbringen, stellt die Europäische Union fast 1,8 Millionen Euro zur Verfügung. Nach der Auftaktveranstaltung Mitte März 2019 im englischen Manchester sind die Akteure nun erstmals zu einer zweitägigen Tagung in Münster zusammengekommen, um die wesentlichen Eckpunkte des Vorhabens zu besprechen. Ziel der Zusammenarbeit ist die Etablierung einer onlinebasierten Plattform, die kleine und mittlere Firmen (KMU) überregional bzw. international mit Forschern und privaten Investoren zur Bewältigung zahlreicher Herausforderungen zusammenbringt.

Neben der verbesserungswürdigen Vernetzung der Firmen sind mangelnde Verfügbarkeit und Kenntnis von Test- bzw. Charakterisierungs-infrastrukturen für neue Materialien ein Problem. Auch stellt die neue EU-Regulierung für Medizinprodukte mit strengen Anforderungen an Gesundheits- bzw. Sicherheitstests gerade KMUs vor große Herausforderungen.

MATMED befasst sich mit diesen Herausforderungen in den acht Regionen Manchester (England), Gelderland, Overijssel und Limburg (Niederlande), Ostflandern und Flämisch-Brabant (Belgien) sowie Köln und dem Münsterland. Die Region Münster wird in dem Bündnis durch das CeNTech in Kooperation mit dem Netzwerk Gesundheitswirtschaft Münsterland repräsentiert:

Insgesamt sollen über das finanzierte  Machbarkeitsstudien mindestens 40 transnationale Kooperationen angestoßen werden, über 20 Produkte die Technologievalidierung und über zehn die Technologiedemonstrationsphase erreichen. „Wenn zum Beispiel ein Chip herstellendes Unternehmen aus Münster zur Verbesserung des Produkts mit der Universität Manchester zusammenarbeitet und ein Investor aus Manchester auf die Entwicklung aufspringt, dann ist es genau das, was wir wollen“, sagt Winter.

Weitere Informationen zum Projekt finden Sie auch  hier 

Dieses Programm wird im Rahmen des INTERREG-Programms finanziell gefördert von :

Fotoquelle: CeNTech/Martin Rühle

Holger Winter – Leiter CeNTech
Monique Bruns -Geschäftsführerin Netzwerk Gesundheitswirtschaft Münsterland e.V.