Wissenschaft für die und mit der Gesellschaft

FH Münster und ihre Partner präsentierten erste Ergebnisse aus dem Projekt „münster.land.leben“ zur Stärkung von Gesundheitsversorgung, Teilhabe und Wohlbefinden im ländlichen Raum

Rund 100 Akteure nahmen an der Zwischenkonferenz teil, so auch (v.l.) Monique Bruns, Geschäftsführerin des Netzwerks Gesundheitswirtschaft Münsterland e.V., Dr. Christian Junker, Science-to-Business Marketing Research Centre, FH-Präsidentin Prof. Dr. Ute von Lojewski, Dr. Christian Juhra vom UKM, Stabsstelle Telemedizin, Carsten Schröder, Vizepräsident für Transfer, Kooperation und Innovation, Landrat Dr. Klaus Effing und Klaus Ehling, Vorstand von Münsterland e.V.
(Foto und Pressebericht: FH Münster/Pressestelle)

 

Das Münsterland ist eine eher ländlich geprägte Region. Dies bringt besondere gesellschaftlichen Herausforderungen mit sich, zum Beispiel die Frage, wie sich auch zukünftig Gesundheitsversorgung, Teilhabe und Wohlbefinden gewährleisten lassen. Dies sind Aspekte, denen sich die FH Münster gemeinsam mit mehr als 75 Partnern im Projekt „münster.land.leben“ widmet. Es ist vor einem Jahr offiziell gestartet und wird gefördert durch die Bund-Länder-Initiative „Innovative Hochschule“. Auf einer Zwischenkonferenz mit rund 100 Teilnehmerinnen und Teilnehmern auf dem Leonardo-Campus präsentierte nun das Team erste Ergebnisse aus den insgesamt 13 Teilprojekten.

„Die FH Münster nimmt ihre Aufgabe als Innovationsmotor in der Region sehr ernst. Dabei geht unsere Hochschule gern auch mal neue Wege“, sagte FH-Präsidentin Prof. Dr. Ute von Lojewski. „Wir holen dazu alle relevanten gesellschaftlichen Akteure an Bord und arbeiten mit ihnen zusammen. Unser Motto lautet hier science with and for society“, ergänzte Carsten Schröder, Vizepräsident für Transfer, Kooperation und Innovation. Denn die Hochschule schaffe eben nicht nur Wissen und transferiere es in die Gesellschaft, sondern wolle deren Anliegen von Anfang an aktiv in ihre Innovationsvorhaben integrieren. Und das ist erreicht, wenn Dinge bei den Menschen wirklich ankommen. Sehr prägnant fasste dies Dr. Christian Junker vom Science-to-Business Marketing Research Centre der FH Münster zusammen: „Innovation ist, wenn der Markt ‚Hurra‘ schreit.“

Wie wichtig die von „münster.land.leben“ aufgegriffenen Themen sind, erläuterten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer in mehreren kurzen Podiumsgesprächen. „Wir müssen unsere Region zukünftig noch attraktiver machen“, sagte der Landrat des Kreises Steinfurt Dr. Klaus Effing. „Wir wollen, dass sich die Menschen bei der Wahl ihres Wohn- und Arbeitsortes für uns und unsere Region entscheiden.“ Nicht umsonst ist daher „münster.land.leben“ im regionalen Markenbildungsprozess als eines der zentralen Leitprojekte ausgewählt worden. Warum, erläuterte Klaus Ehling, Vorstand von Münsterland e.V. „Wir müssen die Identifikation der Menschen mit der Region steigern, indem wir unser Lebensgefühl vermitteln.“ Deshalb sei es wichtig, Bilder in den Köpfen der Menschen zu erzeugen und mit Aktivitäten zu verbinden, die zum Münsterland passen. „Wir wollen vermitteln, dass es sich, was Gesundheit angeht, im ländlichen Raum mindestens genauso gut leben lässt wie in einer Metropolregion“, ergänzte Junker in der Diskussionsrunde.

Wie viel sich durch das Projekt bereits nach einem Jahr tut, erläuterten die Akteure der Teilprojekte in den anschließenden Gesprächsrunden und beim Markt der Möglichkeiten im Foyer. Mit dabei waren zum Beispiel Prof. Dr. Guido Ritter, Fachbereich Oecotrophologie – Facility Management, und Prof. Tina Glückselig, Fachbereich Design. Sie stellten den Smart Mirror vor, einen intelligenten Spiegel, der als Genussautomat funktioniert. Die Idee: Der Spiegel zeigt verschiedene Lebensmittel an und deren Kaloriengehalt. Dabei gehe es aber keinesfalls um Abschreckung. Vielmehr wolle man zu einem verantwortungsbewussten und aufmerksamen Umgang mit Genuss animieren. Was bedeutet es, wenn ich eine Auswahl treffe? Welche Folgen hat das für mich und meine Gesundheit? Das sind Fragen, zu deren Beantwortung der Smart Mirror anregen soll. „Wir müssen bei bestimmten Dingen wieder Wertschätzung von Lebensmitteln lernen“, so Ritter.

Wie vom Smart Mirror konnten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer im Foyer auch ein Modell des mobilen Innovationstrailers – „open truck“ genannt – begutachten, bei dem ein Sattelanhänger so umgebaut wird, dass er als Ausstellungsfläche eingesetzt werden kann und so zur mobilen Begegnungs- und Kommunikationsplattform wird.