Als interdisziplinäres Thema spielt die Hygiene/Infektionsprävention in nahezu allen Bereichen der Gesundheitswirtschaft eine Rolle und bietet insofern großes Potenzial für Innovationen, an denen häufig kleine und mittlere Unternehmen beteiligt sind. Der Übergang von Produkten und Dienstleistungen aus der Forschung in die Versorgung stellt einen weitgehend etablierten Prozess dar. Eine stärkere Einbindung der Patientinnen- und Patienten- bzw. Nutzerinnen- und Nutzerperspektive lässt an dieser Stelle weitere, bislang nicht ausgeschöpfte Optimierungspotenziale vermuten.

Die Vernetzung der Akteurinnen und Akteure entlang der gesamten gesundheitswirtschaftlichen Wertschöpfungskette soll diesbezüglich eine impulsgebende Wirkung auf die effektive und effiziente Weiterentwicklung in den Anwendungsfeldern stationärer Sektor, ambulanter Sektor sowie bei innovativen Produkten und Technologien entfalten.

Zu dieser Thematik veranstaltete die Gesundheitswirtschaftsregion Münsterland am 29. September 2015 das gut besuchte Symposium „Innovationsfeld Hygiene/Infektionsprävention“ in Münster. Im Dialog mit Vertreterinnen und Vertretern aus dem stationären und ambulanten Sektor sowie mit Unternehmerinnen und Unternehmern wurden nutzerorientiert bestehende Herausforderungen und Bedarfe sowie sektorenübergreifende Lösungsansätze diskutiert.

Nach der Einleitung von Clustermanagerin Anja Sophia Middendorf standen Vorträge aus dem Kliniksektor, aus dem ambulanten Sektor und aus der Industrie bzw. aus der Unternehmenslandschaft auf dem Programm. Zu der Frage, wie Innovationen in den Medizinbetrieb kommen, sprach der Leiter des Centrums für Krankenhaus-Management, Prof. Dr. Dr. Wilfried von Eiff. Anschließend schilderten Ute Storm, die Leiterin des Hygiene- und Gesundheitsmanagements der BGU Duisburg, und Anne Eva Lauprecht, Krankenhaushygienikerin an den Kliniken Essen Mitte, die Perspektive der stationären Versorgung. Über Hygienestandards im ambulanten Versorgungsbereich sprach Dr. Caroline Große-Oetringhaus, Fachärztin für HNO-Heilkunde. Die Sicht der Unternehmen bzw. der Industrie stellten Christian Erlen, Geschäftsführer Erlen Medizintechnik & Hygienetechnik, Dr. Daniel Wirth, Market Access Lead Infektiologie bei der Janssen-Cilag GmbH, und Christoph-Gerd Hansen vom Klüh Clinic Service dar. Cornelia Schlebusch von der LeitmarktAgentur.NRW informierte zum Förderwettbewerb „Leitmarkt Gesundheit.NRW“ ehe die Referenten zu einer abschließenden Podiumsdiskussion zusammenkamen.

Die Gesundheitswirtschaftsregion Münsterland arbeitet im Rahmen des vom Ministerium für Gesundheit, Emanzipation, Pflege und Alter des Landes NRW geförderten Projektes „Verbundstrukturen für den LEITMARKT.GESUNDHEIT.NRW“ am Aufbau einer landesweiten Innovationsplattform zum Thema „Hygiene/Infektionsprävention“. Ziel ist es, unter Berücksichtigung der Patientinnen- und Patientenorientierung, innovative Lösungen im Bereich Hygiene/Infektionsprävention hervorzubringen und deren Platzierung z. B. in der klinischen und ambulanten Anwendung zu unterstützen. In diesen Prozess sollen sektorenübergreifend die verschiedenen Marktakteurinnen und -akteure eingebunden werden.